Freitag, 6. März 2015

Rezension zu "Die Poison Diaries: Liebe ist unheilbar" von Maryrose Wood

Eine schöne Idee, die dem Fantasy-Genre einen neuen Anstoß gibt

 

Zum Inhalt:
Die Poison Diaries: Liebe ist unheilbar ist der erste Teil der Die Poison Diaries-Trilogie. Wir schreiben das Jahr 1800. Die gerade einmal 17-jährige Jessamine Thompson lebt mit ihrem Vater, einem Apotheker, in einem alten verlassenen Kloster. Dort zeichnet sie Pflanzen, die besonders die Heilung menschlicher Krankheiten fördern soll. Wenn Jessamines Vater nicht zuhause ist, muss sie zusätzlich noch die Pflanzen pflegen. Trotzdem ist es ihr strengstens untersagt, den "Giftgarten" zu betreten, in dem sich mächtige Pflanzen befinden, die nicht nur heilen können sondern auch giftig sind. Jessamine, die längst kein Kind mehr ist, sträubt sich gegen das Verbot des Vaters, widersetzt sich seinen Anordnungen jedoch nicht. Eines Tages taucht Weed auf, ein Junge in Jessamines Alter mit absinthgrünen Augen und einer geheimnisvollen Aura. Jessamine verfällt ihm sofort. Doch dann wird sie plötzlich sterbenskrank. Und Weed ist der Einzige, der sie retten kann. Er und seine äußerst seltsame Gabe...

Meine Meinung:
Die Jugendbücher des Fischer-Verlags haben mich spätestens dann in ihren Bann gezogen, als ich anfing die House of Night-Reihe zu lesen. Somit musste ich natürlich auch Liebe ist unheilbar besitzen, da es in den weiteren Buchvorschlägen aufgeführt und empfohlen wurde. Außerdem fand ich die Idee dahinter, ein Fantasybuch in dem es hauptsächlich um Heilpflanzen geht, sehr interessant. Mehrere Jahre ist es jetzt her, dass ich diesen ersten Teil gelesen habe und ich kann mich erinnern, dass er mir damals recht gut gefiel. Aufgrund dessen, dass ich den zweiten Band Liebe ist stärker als der Tod zwar besitze, jedoch nie angefangen habe zu lesen, wollte ich das erste Buch nochmals zur Auffrischung lesen.

Dass Die Poison Diaries einen sehr historischen Kontext hat, merkt man natürlich an der Zeit, in der die Geschichte spielt, als auch an der Sprache, die am Anfang vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheint. So fiel es mir am Anfang ein wenig schwer, mich in die Geschichte hineinzufinden, ebne weil der Sprachgebrauch so ungewohnt war, doch schon nach ein paar Seiten konnte man der Geschichte ohne Nachdenken folgen, ohne, dass man sich Gedanken über dieses oder jene Wort machen musste. Bald wirkte die benutzte Sprache so vertraut, dass man sich gar nicht mehr über diese Gedanken macht. Da die Art des Erzählens, sowie die wörtliche Rede der Figuren sehr altertümlich ist, passt sie perfekt zu der Zeit in der die Geschichte spielt. Dies ist natürlich von Vorteil wenn man dieses Buch liest, denn so fühlt man sich direkt in diese Ära versetzt und kann die Handlungen der Charaktere leichter nachvollziehen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Dabei blickt der Leser durch Jessamines Augen auf das Geschehen herab und kann sich in die Protagonistin sehr gut hineinversetzen. Dies trägt auch zum Verstehen der Geschichte bei. Am Anfang der Kapitel rekakpituliert Jessamine immer, was zwischen den Zeilen passiert; zumeist wird dem Leser nicht das komplette Geschehen dargelegt, sondern eine Lücke gelassen, die am neuen Kapitelanfang gefüllt wird. Dabei vertraut sich Jessamine ihrem Tagebuch und somit auch uns an, was dadurch deutlich wird, dass wir ihre Zeilen lesen dürfen. Da auch relevante Merkmale und Handlungspunkte des vorangegangenen Kapitels durch diese Tagebucheinträge nochmals hervorgehoben werden, wird dem Leser der Wiedereinstieg in das Buch erleichtert wenn er eine Lesepause eingelegt hat. Da die Kapitel eigentlich nicht sonderlich lang sind (in etwa 10 Seiten pro Kapitel) kann man es schaffen, eins am Stück zu lesen bevor man das Buch wieder zur Seite legt.

Viele haben bemängelt, dass das Buch nicht spannend wäre und diese erst am Ende aufkäme. Davor würde das Geschehen nur so vor sich hin plätschern. Das empfand ich überhaupt nicht so. Zwar hatte ich nie das Gefühl, dass die Ereignisse sich vor Spannung überschlugen, doch trotzdem blieb immer noch Spannung in dem Buch, vor allem als Weed auftaucht und wie er sich Jessamine und ihrem Vater gegenüber verhält. Da Weed wie schon gesagt sehr mysteriös ist, bringt er genug Aufregung in die ganze Geschichte hinein. Von daher würde ich nicht behaupten, dass die Handlung sich zieht. Am Ende wird es ganz besonders spannend, was natürlich auch Jessamines Krankheit geschuldet ist. Trotzdem fand ich das Buch sehr leicht und flüssig zu lesen, da es spannend ist und auch die aufgebaute Handlung den Leser in ihren Bann zieht.

Das Thema des Buches finde ich im Allgemeinen sehr gut gewählt. Ich kenne kein aktuelles Fantasybuch, dass sich mit der Wirkung von Heil- und Giftpflanzen befasst. Damit ist Liebe ist unheilbar, was den Roman vom Thema her sehr einzigartig macht. Auch wenn in einigen Teilen des Buches manche Sachen etwas vorhersehbar sind, sticht das Thema doch sehr heraus und ist neben der zarten Romanze zwischen Jessamine und Weed doch sehr beständig und steht eigentlich immer im Vordergrund.

Zum Schluss möchte ich noch über die Charaktere des Buches sprechen.
Jessamine ist die Protagonistin des Romans und damit auch des Lesers engste Vertraute. Das liegt auch daran, dass die Handlung aus ihrer Sicht erzählt wird, sie uns praktisch die ganzen Ereignisse darlegt. Man schließt Jessamine sofort ins Herz, da sie zwar naiv scheint, aber dennoch sehr neugierig ist und sich von der damaligen Rolle der Frau doch stark unterscheidet.
Auch Weed hat mir sehr gut gefallen. Seine mysteriöse Art und sein Verhalten lassen den Leser aufhorchen und wollen dahinter kommen, was wirklich mit Weed los ist, denn das er verrückt sein soll kann man ihm einfach nicht abnehmen. Weed ist zwar nicht mein Traumcharakter aus den Büchern, die ich bisher gelesen habe, dennoch mag ich ihn sehr, genauso die Art wie er sich Jessamine gegenüber verhält.
Da es im Grunde nur 3 Charaktere gibt (Jessamine, ihren Vater & Weed), lernt man keine Nebencharaktere kennen, was ich ein wenig schade finde. So gibt es eigentlich nur eine Haupthandlung in dem gesamten Buch, was durch Nebencharaktere ein wenig abwechslungsreicher geworden wäre. Auch hätten die Protagonisten des Buches ein wenig tiefgründiger sein können, wobei es immer ein wenig schwierig ist, auf noch nicht eimal 300 Seiten vielschichtige Charaktere zu bilden. Nichtsdestotrotz ein gelungener erster Band der Posion Diaries.

Fazit:
Ein schöner Auftakt einer fantasievollen Trilogie, in der es größtenteils um Heilpflanzen geht. Auch wenn natürlich auch die Liebe eine Rolle spielt, rückt diese dann doch nicht ganz so sehr in den Vordergrund, sondern hat ihre gewissen Momente wo sie auch einmal zum Zug kommen darf. Die Sprache passt zu der Zeit, in der die Handlung spielen soll und kreiert eine tolle Atmosphäre, so dass man sich die Szenerie sehr gut vorstellen kann. Auch wenn die Sprache am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheint, findet man schnell in sie hinein und nimmt sie in sich auf ohne darüber nachzudenken. Das einzige Manko für mich sind die Charaktere, da ich gerne ein paar Nebencharaktere gesehen hätte und die Hauptcharaktere ein wenig tiefgründiger hätten sein können. Daher gibt es von mir nur 4 Sterne für Liebe ist unheilbar.

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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 06.06.2011
Aktuelle Ausgabe : 06.06.2011
Verlag : Fischer FJB
ISBN: 9783841421241
Fester Einband: 265 Seiten
Sprache: Deutsch

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