Mittwoch, 22. März 2017

Rezension zu "Godspeed: Die Suche" von Beth Revis

"Die Suche" nach spannenden Stellen

 

Zum Inhalt:
Godspeed: Die Suche ist der 2. Teil der Godspeed-Reihe von Beth Revis. 
3 Monate ist es jetzt her, seit Amy aus ihrer Kyro-Kammer an Bord der Godspeed aufgetaut wurde und seitdem hat sich einiges geändert. Junior hat nun die Aufgaben des Ältesten nach dessen Tod übernommen und versucht, das Raumschiff ohne die Droge Phydus zu regieren. Doch das will überhaupt nicht funktionieren. Die Leute wünschen sich die Kontrolle von Phydus zurück und hören aufgrund von Entzugserscheinungen auf zu arbeiten. Eine Rebellion ist im Gange, angeführt von Juniors Freund Bartie, die unbedingt verhindert werden muss. Zeitgleich wird das Schiff von einer Mordserie erschüttert. Verschiedene Menschen sterben an einer Überdosis Phydus-Pflaster, die alle dieselben Worte tragen: Folge dem Anführer. Junior muss schleunigst den Mörder finden, bevor noch mehr Menschen in seine Fänge geraten und sich von Junior abwenden. Doch damit nicht genug: Orion, der eigentlich vor Junior hätte Ältester werden sollen, hat Amy verschiedene Hinweise hinterlassen. Hinweise, die die Ankunft der Godspeed auf der Zentauri-Erde betreffen...
 
Meine Meinung:
Es ist nun ein kleines Weilchen her, dass ich den ersten Teil der Godspeed-Reihe gelesen habe und soweit ich mich daran erinnere, war ich von dem Band leider nur mäßig begeistert. Trotzdem wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Junior und Amy weitergeht, besonders, nachdem der Älteste nun nicht mehr das Schiff regiert, sondern Junior an die Macht gekommen ist.

Die Sprache ist der ähnlich, die im ersten Band verwendet wird. Die Sätze reihen sich flüssig aneinander und sind nicht zu kurz. Für ein Jugendbuch reicht der Schreibstil also vollkommen aus. Man wird als Leser direkt in die Geschichte hineingeworfen und startet mitten im Geschehen ohne viel Vorgeplänkel. Dennoch werden immer wieder Bruchstücke über die bisherigen Geschehnisse des vorherigen Bandes eingeworfen, so dass man als Leser wieder daran erinnert wird, falls man nicht mehr so vertraut mit der Handlung des Vorgängers sein sollte. Abwechselnd wird aus Juniors und Amys Sicht die Geschichte erzählt, so dass man im Grunde zwei Erzählstränge dargeboten bekommt, die verschiedene Handlungspunkte abdecken. So wird ein wenig Spannung erhalten, da man in beiden Handlungsverläufen wissen möchte, wie es weitergeht. Die Kapitel sind abwechselnd mal etwas länger und mal etwas kürzer gehalten, so dass es gut möglich ist, eine kurze Pause zwischen ihnen einzulegen. Auch wenn man ein längeres Kapitel vor sich hat, ist es möglich, zwischendrin Pausen einzulegen, da es des Öfteren Abschnitte gibt, in denen in der Handlung gesprungen wird. Hier ist auch der Wiedereinstieg in die Handlung besser als irgendwo mittendrin im Kapitel.

Zu den Charakteren kommen bis auf Bartie, Victria und Kit keine großartigen Neuzugänge hinzu, so dass man prinzipiell mit allen auftretenden Personen vertraut ist. Leider hatte ich auch nicht wirklich das Gefühl, dass die vorhandenen Personen sich in irgendeiner Art und Weise weiterentwickelt hätten, so dass alle in ihren gleichen Mustern und Verhaltensweisen feststeckten. Irgendwie erschien es mir als ob die Charaktere nicht wirklich etwas dazugelernt hätten, so dass sie immer recht vorhersehbar in ihren Entscheidungen waren. Dadurch erschienen mir die Charaktere etwas langweilig und einseitig gestaltet. Gerade im zweiten Band hätte ich hier noch einige Facetten mehr gesehen. Bei Amy scheint es sich nur darum zu drehen, was mit ihren Eltern wird und bei Junior ist es nur wichtig, wie er das Schiff ohne Phydus regieren kann. Einen wirklichen Einblick in die weitere Gefühlswelt der Protagonisten erhält man leider nicht, so dass größtenteils eben nur die Entwicklung der Handlung im Vordergrund steht. Leider gibt es auch kaum weitere Interaktion mit den Nebencharakteren. Entweder gibt es Interaktion zwischen Amy und Junior, oder die beiden erforschen im Alleingang ihre eigenen Probleme. Auch die anfängliche Liebesgeschichte, die im ersten Band gesponnen wird, wurde zurückgestellt, so dass es bis auf zwei Mal keine Erwähnung dieses Themas zwischen Amy und Junior gab. Das fand ich ein wenig schade, da diese auf jeden Fall zumindest eine Erwähnung wert gewesen wäre. So wirkte die freundschaftliche Kommunikation zwischen Amy und Junior oft sehr gestellt. Auch die Nebencharaktere erschienen mir recht farblos, da sie kaum einen richtigen Platz in der Handlung erhielten. Stattdessen kamen sie nur vor, wenn sie in irgendeiner Art und Weise als Schlüsselfiguren fungieren sollten. Das fand ich doch etwas schade, da ich mir gerade im zweiten Band eine Ausarbeitung derselben gewünscht hätte.

Hatte ich beim ersten Band die doch etwas zäh gestaltete Handlung bemängelt, wurde ich auch leider mit Die Suche nicht zufriedengestellt. Ich habe mich bei diesem Buch auch auf die Suche begeben muss - leider auf die Suche nach spannenden Stellen. Irgendwie zog sich die Handlung für mich wie Kaugummi und es passiererte kaum etwas, was mich wirklich mitreißen konnte. Ich hörte oft schon nach wenigen Kapiteln zu lesen auf, da ich mich wirklich überhaupt nicht in die Handlung einfinden konnte. Es gab wirklich unzählige Längen, die mich vom Weiterlesen abhielten. Leider halfen da auch die kurzgehaltenen Kapitel nicht, so dass man sich nicht sonderlich stark motivieren konnte, die Handlung selbst voranzutreiben. Was mir dennoch gut gefallen hat, waren die unglaublich überraschenden Wendungen, mit der die Autorin ihre Geschichte ausschmückt. Wie bei einem Thriller stellt man verschiedene Mutmaßungen an, wer nun die Bewohner des Raumschiffes umbringt und wird am Ende doch sehr überrascht von dem Ausgang und dem Motiv des Täters. Dies war jedoch nicht das einzig Überraschende an dem Handlungsverlauf, sondern auch weitere Wendungen die eingebaut wurden, die der Leser so nicht erwartet. Somit konnte ich hier doch sehr begeistert werden, auch wenn es nicht über die restlichen Längen hinwegtäuscht.

Das Ende hingegen hat mir wiederum gut gefallen. Es macht neugierig auf den letzten Band der Reihe und wie es nicht nur mit Amy und Junior weitergeht. Es rundet besonders mit den letzten Worten dieses Jugendbuch gut ab und ist in einem Rutsch schaffbar, da sich nun die Handlung auspegelt. Das Ende empfand ich komischerweise dennoch etwas spannender als den Großteil des restlichen Buches. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Autorin die Geschichte im letzten Band zuende führt.

Fazit:
Für mich hat sich Godspeed: Die Suche als ein eher mittlemäßiger Nachfolger des ersten Bandes entpuppt. Die Handlung ist an den meisten Stellen unglaublich zäh und bis auf die Protagonisten und einige Nebencharaktere geraten keine weiteren Personen in den Fokus des Buches. Dadurch bleiben viele eindimensional, so dass man als Leser nicht wirklich festhalten kann, wen man mag und wen nicht. Auch Amy und Junior schienen nicht so, als hätten sie sich weiterentwickelt, wodurch auch die Interaktion zwischen den beiden recht langweilig war. Der Schreibstil hat mir dennoch gut gefallen. Er war sehr flüssig und durch die beiden Sichten, sowohl auf Amy als auch auf Junior hatte man zwei verschiedene Erzählstränge, die durch aus Potential hätten. Leider wird dieses durch die fehlende Spannung nicht wirklich ausgeschöpft. Das Ende hat mir hingegen wieder sehr gut gefallen, da es einerseits den Roman gut abrundet und andererseits auch die Wendung der Geschichte sehr überraschend kam. Hier wird der Leser gewissermaßen ins Unbekannte geleitet und kann miträtseln und -raten wer auf dem Raumschiff mordet, ohne etwas Vorhersehbares annehmen zu können. Für Godspeed: Die Suche vergebe ich daher 3 von 5 Sternen und hoffe, dass der letzte Band mit etwas mehr Spannung aufwarten kann.
 
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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 27.07.2012
Aktuelle Ausgabe : 01.08.2014
Verlag : Oetinger Taschenbuch
ISBN: 9783841502520
Flexibler Einband 464 Seiten
Sprache: Deutsch

Dienstag, 21. März 2017

Rezension zu "Bad Romeo & Broken Juliet: Ich werde immer bei dir sein" von Leisa Rayven

Toller gefühlvoller Abschluss der Dilogie, der nicht mit Kitsch aufwartet

 

Zum Inhalt:
Ich werde immer bei dir sein ist der 2. Teil der Dilogie Bad Romeo and Broken Juliet
Cassie kann es nicht fassen: Ethan steht tatsächlich vor ihrer Tür und bittet sie nach all den Jahren um eine letzte Chance. Er scheint es wirklich ernst zu meinen, aber Cassie weiß nicht was sie tun soll. Immer noch sind ihr die damaligen Aufs und Abs ihrer Beziehung präsent und sie hat Angst, dass diese auch beim dritten Anlauf wieder auftreten. Wirklich glauben, dass Ethan sich geändert hat, tut sie nicht. Wieder nimmt sie den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Kann sie es schaffen, Ethan ein drittes - und letztes - Mal zu verzeihen?

Meine Meinung:
Eigentlich wissen ja jetzt mittlerweile alle, dass ich gar kein Fan von diesen ganzen Erotikromanen a la 50 Shades of Grey bin. Deswegen war ich auch sehr skeptisch als ich Wohin du auch gehst in den Händen hielt. Da ich zum ersten Teil keine Rezension geschrieben habe, fasse ich mich hier einfach mal kurz: Es hat mir unglaublich gut gefallen, denn lange habe ich diesen Sog nicht mehr gespürt, den man erlebt, wenn man in eine Geschichte zu 100% hineintaucht. Nun habe ich mich an den Abschlussband gemacht - und war nicht minder begeistert.

Man taucht praktisch sofort wieder in die Geschichte ein und es ist, als wäre man nie weg gewesen. Man weiß sofort wieder, was im ersten Band geschehen ist und kann nahtlos an die Geschichte anknüpfen. Die Sprache ist wie schon im 1. Band sehr flüssig und man kann dem Erzählstil der Autorin sehr gut folgen ohne sich großartig konzentrieren zu müssen. Wie schon im vorherigen Teil ist es sehr leicht, sich in die Protagonistin Cassie hineinzuversetzen, da die Autorin auch hier wieder die Ich-Perspektive verwendet. So erlebt man die Geschichte durch ihre Augen. Insgesamt sorgt der Schreibstil der Geschichte durch seine Flüssigkeit, dass sich die gesamte Handlung wie ein Film anfühlt, der einem abgespielt wird. Dadurch, dass man sich alle Szenerien sehr gut vorstellen kann, wird man zum Weiterlesen angeregt und blättert so Seite für Seite des Buches um.

Bei den Charakteren stehen - natürlicherweise - die beiden Protagonisten im Vordergrund: Ethan und Cassie. Dies ist aber auch vollkommen logisch, da es schließlich um ihre Liebesgeschichte geht. Trotzdem kommen auch die anderen auftretenden Personen nicht zu kurz und so gibt es viele Szenen in denen die beiden Protagonisten mit ihren Freunden und Familien interagieren. Bei allen Charakteren ist es möglich, hinterher zu entscheiden, welchen Charakter man sympathisch findet und welche man eher nicht mag. Dennoch empfand ich Ethan und Cassie doch etwas ausgearbeiteter als ihre Familien und Freunde und hoffe, dass da vielleicht noch ein paar Side-Stories kommen (habe da schon einiges auf Amazon und Goodreads gesehen). Es wäre jedenfalls unheimlich interessant, auch in das Leben der anderen Personen vorzudringen. Auch wenn in diesem Band sicherliche nicht nur Cassies gute Seiten dargestellt werden, hat man sie doch trotzdem irgendwo gern und leidet und lacht mit ihr mit während sie sich durch die Erzählung kämpft.

Auch die Handlung hat mir ausnehmend gut gefallen. Sie bleibt durchgehend spannend, so dass es kaum möglich ist, das Buch aus der Hand zu legen. Gelungen fand ich insbesondere die Balance zwischen den verschiedenen Einblicken in Cassies Gefühlswelt sowie dem Vorantreiben der Haupthandlung. So hatte man immer einen Blick auf die Innenseite der Protagonisten und konnte sich nicht nur in die Personen einfühlen, sondern sich diese ins wirkliche Leben denken. Auch weist das Buch viele Cliff-Hanger an den Kapitelenden auf. Immer wieder wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und her gesprungen, was auch gut ausgewiesen ist, so dass man sich nicht fragen muss, in welchem Handlungsstrang man sich eigentlich gerade befindet. Damit aber der Leser nicht gelanweilt wird, enden viele Kapitel, ohne gerade die Lösung eines bestimmten Konfliktes aufzudecken. Diese Strategie funktioniert perekt und so blättert man Seite für Seite um, während die lebhafte Erzählung einen förmlich mitreißt. Auch der Einstieg zurück in die Geschichte fällt dem Leser sehr leicht, so dass er sich direkt daran erinnern kann, was vorher passiert ist.

Das Ende hat mr ausnehmend gut gefallen. Es rundet den Roman und die Geschichte im Allgemeinen sehr gut ab, da es keine Uneklärtheiten mehr gibt, die den Leser stören könnten. Was mich besonders begeistern konnte, war die Unvorhergesehenheit von Cassies Entscheidungen. Man konnte bis zum Schluss nicht sagen, ob sie sich für oder gegen Ethan entscheidet, so dass man keine typische vorhersagbare Romeo und Julia- Geschichte vorgesetzt bekam, sondern eine Handlung, bei der die Leser mitfiebern konnten, ohne sich das Ende vorher zu spoilern. Besonders, da das Ende nicht übermäßig kitschig gewirkt hat konnte ich persönlich den Roman gut für mich abschließen. Dadurch unterscheidet er sich von dem Großteil der Liebesromane aus dieser Sparte, da er durchaus real wirkt und einem nicht eine utopische Liebesgeschichte präsentiert.

Fazit:
Ein gelungener Abschluss einer unglaublich guten Geschichte , die nicht mit viel Kitsch, aber dennoch mit viel Romantik und auch Erotik aufwartet. Auch wenn es Sexszenen gibt, sind diese nicht allzu detailliert ausgeführt und lassen dem Leser noch ein wenig Spielraum für seine Fantasie. Der Schreibstil ist sehr flüssig und reißt den Leser durch die lebhafte Erzählung, sowie durch die vielen Cliffhanger an den Kapitelenden stark mit. Dadurch ist das Buch schneller beendet, als man überhaupt gucken kann. Obwohl natürlich Cassie und Ethan im Vordergrund stehen, kann man doch genügend Interaktion zwischen ihnen und den Nebenpersonen des Buches beobachten. Dadurch erhalten auch diese ein Gesicht und es lässt sich festhalten, welcher Charakter sympathisch ist und welcher nicht. Das Ende rundet den Roman nochmals sehr gut ab, besonders, da es nicht geballt mit Kitsch ist und den Leser bis zum Schluss im Unwissen darüber lässt, was nun aus Cassie und Ethan wird. Ein toller Liebesroman gepaart mit erotischen Elementen, für den ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 22.10.2015
Aktuelle Ausgabe : 22.10.2015
Verlag : FISCHER Taschenbuch
ISBN: 9783596033232
Flexibler Einband 416 Seiten
Sprache: Deutsch

Freitag, 17. März 2017

Rezension zu "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen von Margot Lee Shetterly

Ein gutes Sachbuch zu einem wenig bekannten Teil der amerikanischen Raumfahrt

 

Zum Inhalt:
Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson - Namen, die vermutlich nur wenige Menschen auf der Welt etwas sagen. Doch diese drei Frauen wurden als "Computer in Röcken" mit der NASA in den 1950ern bis 60ern weltberühmt für ihre Berechnungen und großen Verdienste in der US-amerikanischen Raumfahrt. In einer Zeit in der Segregation zwischen schwarz und weiß noch legal und aktiv betrieben und Frauen eher als Hausfrauen und Mütter angesehen wurden, erkämpfen sich diese drei Frauen einen heißbegehrten Job als Rechnerinnen. Für die NASA sind ihre Fähigkeiten von unschätzbarem Wert, was die Frauen in eine Position bringt, eine bedeutende Welle der Veränderung im Kampf um Gleichberechtigung loszutreten...

Meine Meinung:
Da ich mich sehr für die Geschichte der amerikanischen Kultur interessiere (ich studiere immerhin ja auch Englisch :D), hat mich das Buch direkt angesprochen. Deswegen habe ich mich auch sehr gefreut, als ich es im Zuge einer Leserunde gewonnen habe.

Vorab sei gesagt: Dieses Buch ist KEIN Roman. Die Autorin Margot Lee Shetterly ist selbst Wissenschaftlerin und hat sich über 5 Jahre mit diesem Thema beschäftigt bevor sie sich an das Schreiben des Buches machte. Wer also hier eine schön geschriebene Romanhandlung erwartet, wird von diesem Buch am Ende dann doch sehr enttäuscht sein. Obwohl dieses Buch eigentlich ein Sachbuch ist, lässt es sich dennoch gut lesen wie ich finde. Man erfährt eine Menge über die US-amerikanische Geschichte, nicht nur was den Aufbau der Raumfahrt angeht sondern auch was die Trennung von schwarz und weiß anbelangt. So stellt die Autorin beispielsweise die Toilettensituation bei der Nasa dar, dass schwarze Mädchen nicht die Toiletten der "Weißen" benutzen dürfen und umgekehrt oder dass es einen separaten Tisch für die farbigen Arbeiterinnen gab. Dies so dargestellt zu lesen ist für jemanden, der diese ganze Situation nicht miterlebt hat und in einer recht offenen Welt lebt, kaum noch vorstellbar. Trotzdem helfen die Beschreibungen, sich ein wenig mehr in die Situation von vor 50 Jahren hineinzuversetzen. Leider fand ich es ein wenig schwer, den wissenschaftlichen Erklärungen der Autorin zu folgen. Dadurch, dass es sich viel um die Raumfahrt und die damit zusammenhängenden wissenschaftlichen Fachtermini dreht, kommt man als Laie nur schwer mit. Vieles erscheint einem recht unverständlich und es dauert eine Weile bis man sich einigermaßen in den Schreibstil einfinden kann. Auch die Zeitsprünge, die die Autorin zwischenzeitlich einbaut um die Handlung ein wenig voranzutreiben, kamen manchmal sehr unerwartet, so dass man sehr stark aus der Handlung gerissen wurde und sich erst einmal erneut in der Geschichte orientieren musste. Das fand ich etwas schade, da es meine Motivation ein wenig geschmälert hat, weiterzulesen. Was ich außerdem noch gut gefunden hätte, wären Fotos, die zumindest in einem Abbildungsverzeichnis auftauchen, damit man vielleicht eine ungefähre Vorstellung hat, wie bestimmt Szenerien zu der damaligen zeit aussahen. Zwar nennt die Autorin in ihrer Referenzliste einige Links zu den verschiedenen Bildern, jedoch hat man nicht immer einen Laptop oder ein Tablet bei sich, um diese Bilder abzurufen. So konnte ich mir einige Szenerien oder Bilder nur sehr schwer vorstellen.

Auch die drei Frauen, die die Protagonistinnen des Romans sind, haben mir sehr gut gefallen. Trotzdem waren neben ihnen auch andere Rechnerinnen wichtig. Zwar erhält man keinen richtigen Einblick in ihre jeweiligen Leben, wie es bei Katherine, Dorothy und Mary der Fall ist, aber auch ihre Taten und Leistungen für die NASA spielen eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf. Besonders Dorothys und Marys Werdegang bei der NASA spielen eine wichtige Rolle im Buch, während Katherine bis zur Mitte der Geschichte fast komplett außer Acht gelassen wird. Dies ist allerdings überhaupt nicht schlimm, da alle drei Frauen unglaublich detailliert von der Autorin ausgearbeitet werden. Man kann ihrem Werdegang unglaublich gut folgen und auch ihre Hintergründe werden sehr gut erklärt, was einem hilft, die Frauen besser zu verstehen und sich in sie hineinzuversetzen. Ich habe mich besonders auf Katherines Karriere bei der NASA gefreut, weil sie im Grunde die eigentliche Protagonistin des Buches ist, was auch im Klappentext durch die aufgelisteten Meilensteine aufgelistet wird. Dennoch waren auch Marys und Dorothys Stationen bei der NASA sehr interessant zu lesen und besonders durch die Interviews, die die Autorin mit den Kindern der beiden Frauen führte, bekommt der Leser noch einmal einen genaueren Einblick in das Leben der beiden.

Der Verlauf des Buches selbst orientiert sich stark am Werdegang der drei Protagonistinnen als auch am Aufbau der NASA allgemein. Zwar baut die Autorin immer wieder Zeitsprünge ein, die den Leser schnell aus der Bahn werfen können; diese beziehen sich aber größtenteils auf Hintergrundinformationen zu dem jeweiligen Jahrzehnt, in dem sich der Leser und die Handlung gerade befindet. Dies ist unglaublich interessant, denn so bekommt man als Außenstehender auch einen Eindruck von der herrschenden Segregation in den USA und wie sich dies auf die Bevölkerung ausgewirkt hat. Dabei ist nicht einmal ein großes Vorwissen notwendig, um sich in die Situation der Farbigen hineinversetzen zu können, sondern wird langsam an die Situation herangeführt, so dass auch Leser, die sich zuvor nicht mit der Segregetion in Amerika beschäftigt haben, ein grundlegendes Verständnis davon bekommen. Man wird also mit Hidden Figures - Unerkannte Heldinnnen an ein Kapitel der amerikanischen Raumfahrtsgeschichte herangeführt, dass definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient als es momentan bekommt.

Auch das Ende hat mir gut gefallen. Auch wenn die Autorin von vorneherein festhält, dass sie nicht alle Aspekte, die sie gerne einbringen möchte, einbringen kann, schafft sie es dennoch, noch einige neue interessante Fakten zu präsentieren. Allgemein lässt sich festhalten, dass das Ende sehr abrundend auf den restlichen Teil des Sachbuches wirkt und die Geschichte nicht abrupt abreißt. Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen bietet somit ein Sachbuch, das unglaublich lehrreich ist.
Fazit:
Bei Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen handelt es sich um ein gutes Sachbuch zu einem wenig bekannten Teil der amerikanischen Raumfahrt. Obwohl viel mit wissenschaftlichen Termini und Zeitsprüngen gearbeitet wird, ist es doch möglich, der Handlung einigermaßen gut zu folgen. Besonders die drei Protagonistinnen Katherine, Dorothy und Mary helfen dem Leser, sich in die Zeit hineinzuversetzen, in der die USA von Segregation und Benachteiligung der Frauen dominiert wurden und zeigen auf, dass trotz der Benachteiligung durch nicht vorhandene Beförderung oder getrennte Toiletten ein Eingreifen viel bewegen kann. Für dieses tolle Sachbuch, das mit einem schönen abrundenden Ende aufwartet, vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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 Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.01.2017
Aktuelle Ausgabe : 02.01.2017
Verlag : HarperCollins
ISBN: 9783959670845
Flexibler Einband 400 Seiten
Sprache: Deutsch
 

Freitag, 24. Februar 2017

Rezension zu "Die Bestimmung: Tödliche Wahrheit" von Veronica Roth

Handlung bleibt an vielen Stellen zusammenhanglos

 

Zum Inhalt:
Die Bestimmung: Tödliche Wahrheit ist der 2. Teil der Trilogie Die Bestimmung.
Nach dem Simulationsangriff, der dafür gesorgt hat, dass die Ferox die Altruan dezimieren, ist Krieg zwischen den Fraktionen ausgebrochen. Niemand ist mehr sicher - allen voran die Unbestimmten, zu denen auch Tris und Four gehören. Nicht wissend, wo sie hin können, fliehen die beiden zu den Amite. Doch dort können sie nicht lange bleiben. Jeanine muss endlich das Handwerk gelegt werden, sonst werden noch mehr unschuldige Menschen sterben. Dass sie die Bevölkerung der Stadt in ihrer Macht hat, hat sie ja schon durch die fraktionenübergreifende Simulation bewiesen. Doch aufhalten können sie nur Tris und Four - aber zwischen den beiden krieselt es gewaltig. Können die beiden trotz aller Unstimmigkeiten einen Weg finden, gegen Jeanine zu kämpfen? 

Meine Meinung:
Es ist ein Weilchen her, seit ich den ersten Teil der Die Bestimmung-Trilogie gelesen habe, was unter anderem daran lag, dass ich vom ersten Band eher mäßig begeistert war. Leider hat sich das beim 2. Band nicht wirklich geändert. 

Durch die Ich-Perspektive, die die Autorin für ihre Erzählung benutzt, kann sich der Leser in Tris hineinversetzen und die Geschichte durch ihre Augen erleben. Man kann der Handlung aufgrund der flüßigen und leicht verständlichen Sprache gut folgen, so dass man keine große Konzentration aufwinden muss, um die Geschichte zu verfolgen. Leider bleiben aber die Kapitel irgendwie zusammenhanglos, so kam es mir zumindest vor. Mir haben die Verbindungen zwischen den Kapiteln irgendwie gefehlt, so dass plötzlich irgendetwas geschah, ohne, dass das vorherige Kapitel Aufschluss darüber gegeben hätte. Man kommt sich dadurch vor, als hätte man nicht gründlich genug gelesen, aber selbst beim Zurückblättern konnte sich mir nicht erschließen, warum Tris so handelt wie sie es tut. Auch die Kapitel selbst fand ich unheimlich lang gehalten, so dass es fast unmöglich war, eines in einem Rutsch zu beenden. Trotzdem konnte man bei einer Lesepause mitten im Kapitel schnell wieder in das Buch hineinfinden. 

Allerdings konnten auch die Charaktere nicht wirklich überzeugen. Natürlich stehen Tris' Gedanken und Gefühle im Vordergrund, weil sie die Protagonistin der Reihe und die Erzählerin der Geschichte ist. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass es wirklich nur um sie und um niemanden sonst ging. Interaktionen mit Nebencharakteren waren kaum vorhanden. Alle bis auf Tris haben keine große Rolle in der Romanhandlung innegehabt. So war es unmöglich, diese besser kennenzulernen, besonders, da durch die Reise in die anderen Fraktionen auch neue Personen vorgestellt wurden. Diese Charaktere blieben leider etwas farblos und mir war das Schicksal vieler deswegen eigentlich egal, da ich mich nicht in sie hineinversetzen konnte. Leider gibt es auch kaum Interaktion mit Tobias. Auch er wurde ziemlich außen vor gelassen, so dass im Grunde nur Tris selbst wichtig war. Man erfährt zwar einiges neues über seinen Hintergrund und ihn, dennoch hätte ich gedacht, dass es mehr Szenen mit ihm und Tris geben würde. So erhält auch Tobias keine Tiefe und verharrt als simpler Charakter auf dem Papier. Leider war Tris selbst auch supernervig zwischenzeitlich. Sie zeigte über die gesamte Handlung hinweg nicht eine Spur von Charakterentwicklung sondern blieb in ihrem immergleichen Muster stecken. In jedem Kapitel beklagte sie sich über die gleichen Dinge, was ich zwar verstehen kann, es aber dennoch so gehäuft auftrat, dass man nur noch die Augen darüber verdrehen konnte. Somit konnte mich auch die Charaktergestaltung nicht wirklich überzeugen. 

Die Handlung selbst empfand ich persönlich als unglaublich zäh. Es gab zwar spannende Stellen, aber diese waren nicht sonderlich lang, so dass die Handlung kurz danach wieder vor sich hin dümpelte. Dadurch, dass man als Leser nur mit Tris wirklich vertraut ist, gibt es kaum Abwechslung im Handlungsverlauf und der Roman selbst erscheint einem sehr schnell als langweilig. Allerdings hatte ich allgemein große Probleme, in die Handlung hineinzufinden. Ich wusste kaum noch etwas aus dem 1. Band, so dass mir viele Geschehnisse und Personen einfach nicht mehr bewusst waren. Auch die kurzen Rückblicke, die Tris immer wieder einwirft, haben mir nicht wirklich helfen können, mich mit der Handlung des 2. Bandes vertraut zu machen und nahtlos an das 1. Buch anzuknüpfen. Auch, dass zwischenzeitlich in der Handlung zwischen den Kapiteln hin und her gesprungen wird, fand ich sehr verwirrend. Manche Sachen habe ich wirklich mehrmals lesen müssen, um zu überprüfen, ob ich nicht ein paar Seiten übersprungen habe. Dadurch wurde man sehr aus dem Lesefluss gerissen und die stockende Handlung machte es zusätzlich schwer, zurück ins Buch und das vorherige Geschehen zu finden. Eine Steigerung zum Handlungsverlauf im 1. Band kann ich somit nicht wirklich feststellen. 

Der Cliff-Hanger am Ende brachte etwas mehr Leben in den Handlungsverlauf. Endlich passierte etwas recht Unvorhergesehenes. Dadurch, dass das Buch nicht rund, sondern eher abrupt endet, möchte man unbedingt weiterlesen, da man wissen möchte, was im nächsten Band vor sich geht. Die fehlende Spannung im gesamten Handlung wurde hier ein wenig wettgemacht, konnte jedoch nicht ganz übertönt werden. Wahrscheinlich wird es wieder eine Weile dauern, bis ich den 3. Teil lese, obwohl ich hoffe, dass dieser mit etwas mehr Spannung aufwarten kann.  

Fazit:
Die Bestimmung: Tödliche Wahrheit konnte mich insgesamt gar nicht überzeugen. Zwar ist das Buch flüssig geschrieben und das Ende war unglaublich spannend und macht Lust auf mehr, aber die Handlung dümpelte größtenteils vor sich hin und es gab kaum Interaktion mit anderen Charakteren. Die Handlung war aufgrund verschiedener Sprünge in den Kapiteln recht zusammenhanglos und hat mich stark aus dem Lesefluss gerissen, ebenso wie ich recht genervt von Tris' fehlender Charakterentwicklung war. Dass es kaum gute Rückblicke auf den 1. Band gab, machte es mir umso schwerer, in die Geschichte hineinzufinden, da ich weder sonderlich viel von den Charakteren noch vom Geschehen selbst behalten habe. Ich hoffe, dass der 3. Band ein wenig besser von der Charakter- und Handlungsgestaltung ist. Ich kann für Tödliche Wahrheit jedoch nur 2 Sterne vergeben.

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Allgemeine Infos zum Buch 
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.12.2012
Aktuelle Ausgabe : 17.03.2014
Verlag : Goldmann
ISBN: 9783442480623
Flexibler Einband 512 Seiten
Sprache: Deutsch

Freitag, 17. Februar 2017

Rezension zu "Opal: Schattenglanz" von Jennifer L. Armentrout

Gelungener 3. Teil, der nicht nur Handlung selbst weiterbringt...

 

Zum Inhalt:
Opal: Schattenglanz ist der 3. Band der Lux-Reihe. Endlich ist es geschafft: Dawson konnte aus den Fängen des VM befreit werden und darf jetzt wieder bei seinem Bruder und seiner Schwester sein. Daemon und Dee sind überglücklich, ihren Bruder wiederzuhaben, doch längst ist nicht mehr alles so wie vorher. Dee steckt in tiefer Trauer und Dawson kann das Zusammensein mit seinen Geschwistern auch nicht wirklich genießen. Denn das VM hat immer noch seine Freundin Beth und wie sie gerettet werden kann, ist fraglich. Dass Dawson sie aufgibt, kommt daher gar nicht erst in Frage, denn ein Leben ohne Beth kann er sich nicht vorstellen. Niemand kann ihn von seinem waghalsigen Plan abhalten. Doch für die Rettungsaktion benötigen Katy, Dawson und die anderen Lux Hilfe. Und der Einzige, der ihnen beistehen kann, ist Blake... 

Meine Meinung:
Ich habe bisher die vorherigen beiden Bände der Lux-Reihe gelesen (leider gibt es dazu keine Rezension aufgrund von Zeitmangel) und mit dem 2. Band konnte mich die Geschichte um Daemon, Katy und ihre Freunde packen. der erste Band war ganz ok, während ich den 2. Teil fast schon eingeatmet habe. Dasselbe ist jetzt wieder beim 3. Band passiert. 

Die Sprache des Romans ist unglaublich flüssig und leicht zu verfolgen. Schnell hat man sich aufgrund der Ich-Perspektive in Katy hineinversetzt und verfolgt die Handlung mit ihren Augen. Dabei wird man wie in einen Sog gezogen, der es einem schwermacht, das Buch aus der Seite zu legen. Die Kapitel passen perfekt aneinander und schaffen einen guten Übergang zueinander aufgrund des flüssigen Schreibstils, den die Autorin an den Tag legt. Man muss sich nicht übermäßig konzentrieren um das Geschehen zu verfolgen, sondern kann sich gut von der Handlung und dem Erzählstil treiben lassen. Die Kapitel selbst sind abwechselnd mal etwas kürzer und mal etwas länger gehalten, was eine gute Abwechslung bietet. So kann man ganz gut mindestens ein Kapitel schaffen, bevor man eine Lesepause einlegt. Was mir allerdings bei der deutschen Übersetzung aufgefallen ist, waren viele Rechtschreibfehler, die manchmal gehäuft im Text, manchmal gestreut vorkamen. Diese haben mich sehr oft aus dem Lesefluss gerissen und das fand ich ein bisschen schade. So musste man nämlich immer überprüfen, ob man sich nur verlesen hatte, oder ob es an dem Text selbst lag. Da ich die gebundene Ausgabe gelesen habe, kann ich nichts genaues zu der Taschenbuchausgabe diesbezüglich sagen. Dies ist jedoch der einzige Makel, den ich am Geschriebenen finden konnte. 

Die Charaktere selbst gefallen mir von Band zu Band besser. Jede Person, die in  dem Roman vorkommt, seien es Katy und Daemon, oder Carissa, entwickelt sich weiter und wird tiefer und vielschichtiger. Somit wird nicht nur die Handlung vorangetrieben, sondern auch an den Charakteren gearbeitet, damit der Leser auch die Handlungen und Verhaltensweisen aller auftretenden Personen nachvollziehen kann. Daemon und Katy sind am besten ausgearbeitet, was daran liegt, dass die beiden die Protagonisten der Serie sind und man sich zusätzlich noch in Katy hineinversetzt während man liest. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass nun auch einige neue Charaktere eingeführt werden, die die Geschichte spannend halten. Leider haben diese noch keine große Relevanz gezeigt, aber ich hoffe, dass sich dies im nächsten Band ändern wird. Was ich ein wenig schade fand, war, dass sich mittlerweile alles nur noch um Daemon und Katy dreht. Seit die beiden im letzten Band zusammenkamen, hocken sie nur noch aufeinander und die Beziehung zu Katy und ihren Freunden, sowie ihr Schulalltag rückt ein wenig in den Hintergrund. Für den nächsten Teil fände ich es daher gut, wenn auch die Nebencharaktere wieder ein wenig mehr in den Vordergrund gerückt werden würden. Trotzdem kann man am Ende des Buches über jede Person sagen, ob sie einem sympathisch ist oder nicht. Jede hat eine gewisse Tiefe erhalten, was hoffentlich noch ausgebaut wird. 

Der Handlungsverlauf hat mich bei Opal ähnlich gefesselt, wie beim zweiten Band der Serie. Die Handlung bleibt durchgehend spannend, so dass man einfach weiterlesen muss. An nennenswerte Längen, kann ich mich nicht erinnern. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, wirkt das Buch wie ein Sog, der einen mitreißt. Was auch dafür sorgt, dass man weiterlesen will, sind die vielen Cliff-Hanger an den Kapitelenden. Selten war ich so gespannt darauf, wie es mit der Handlung weiterging wie bei dieser Serie. Deswegen habe ich es auch recht zügig geschafft, dieses Buch zu beenden. Trotzdem hätte ich mir ein wenig mehr Interaktion von Katy in ihrem Schulalltag gewünscht, da sie ansonsten fast nur an Daemon klebt und nichts fernab von ihm unternimmt. 

Am Ende wird klar, dass sich die Lage immer mehr zuspitzt. Ich habe sehr stark mitgefiebert, da man nicht genau weiß, wie das Buch enden wird. Als ich die letzte Seite umgeblättert habe, wollte ich am liebsten sofort weiterlesen, da der Cliff-Hanger am Ende Lust auf mehr macht und nicht sonderlich viel über den weiteren Verlauf der Handlung preisgibt. Dadurch, dass immer noch viele Sachen ungeklärt bleiben, möchte man Antworten auf seine Fragen erhalten. Ich bin sehr gespannt, wie es im Folgeband weitergehen wird und was aufgedeckt wird und was nicht.  

Fazit:
Bei Opal: Schattenglanz handelt es sich um einen gelungenen 3. Band, bei dem man sofort mit dem 4. Teil weitermachen möchte. Die Geschichte lässt sich flüssig und leicht lesen, während die Ich-Perspektive dem Leser hilft, sich in Katy hineinzuversetzen. Dadurch ist man mitten im Geschehen. Leider sind mir die Nebencharaktere ein wenig zu kurz gekommen, was hoffentlich im nächsten Band berücksichtigt wird. Trotzdem waren alle Charaktere sehr tiefgründig und gut gestaltet, da jeder seine Ecken und Kanten hatte. Dadurch, dass es durchgängig spannend blieb, wird die Vorfreude auf den 4. Band nur geschürt. Die vielen Cliff-Hanger, besonders das Ende, lassen den Leser mitfiebern und weiterlesen. Dadurch ist es gar nicht möglich, dass Langweile entsteht. Daher vergebe ich für Opal: Schattenglanz 5 von 5 möglichen Sternen. Hoffentlich wird der 4. Band genauso spannend. 

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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 24.04.2015
Aktuelle Ausgabe : 24.04.2015
Verlag : Carlsen
ISBN: 9783551583338
Fester Einband 464 Seiten
Sprache: Deutsch

Samstag, 28. Januar 2017

Rezension zu "Feuer und Flut" von Victoria Scott

Mittelmäßiger Auftakt mit großen Parallelen zu Die Tribute von Panem und Die Auserwählten

 

Zum Inhalt:
Feuer und Flut ist der 1. Band der gleichnamigen Dilogie. Tella verflucht ihr Teenagerleben seit sie aus der großen Metropole Boston mitten in die Pampa ziehen musste, wo nie etwas passiert. Und das alles nur wegen ihrem Bruder Cody! Warum musste er auch so schwer krank werden? Doch obwohl sie ihrem neuen Zuhause nichts abgewinnen kann, hofft sie, dass es ihrem Bruder hilft, zu genesen. Aber ihm geht es immer schlechter und die Ärzte wissen keinen Rat mehr. Tella ist komplett verzweifelt - bis sie eine Einladung zum Brimstone Bleed erhält, einem Rennen, das aus 4 Etappen besteht. Der Preis für den Sieger: das Heilmittel für die erkrankte Person, in Tellas Fall die Medizin für Cody. Diese Chance kann Tella sich nicht entgehen lassen und beschließt, an dem Rennen teilzunehmen. Unterstützung erhält sie dabei von Madox, einem kleinen schwarzen, genetisch veränderten Fuchs, der sie als Pandora durch das Rennen begleitet. Tella schlägt sich durch die ersten beiden Etappen und obwohl ihr großes Ziel, Cody zu retten, immer vor ihren Augen schwebt, passiert doch das Unglaubliche: Tella verliebt sich. Doch in einem Rennen auf Leben und Tod ist für die Liebe kein Platz...

Meine Meinung:
Da ich mich sehr für Dystopien und allgemein für Romane mit dystopischen Elementen interessiere, sprang mir Feuer und Flut sofort ins Auge, als ich es im Buchladen entdeckte. Da ich außerdem schon von vielen Buchbloggern auf dieses Buch hingewiesen wurde, steckte mich der Hype an und ich musste es einfach mitnehmen. Leider konnte der Auftakt des Zweiteilers mich nicht wirklich überzeugen.

Der verwendete Schreibstil ist sprachlich gesehen nicht wirklich etwas Besonderes. Ich fand ihn ganz ok, mehr aber auch nicht. Man konnte den Erzählungen gut folgen, ohne dass man sich großartig konzentrieren musste und das war ganz in Ordnung für ein Jugendbuch. Die Geschichte ist aus Tellas Perspektive erzählt und eigentlich gefällt mir so etwas auch immer ganz gut - wenn da nicht trotzdem eine gewisse Distanz zum Leser zu spüren gewesen wäre. Irgendwie kam ich nicht wirklich an Tella heran, so, als wäre zwischen mir und ihr eine unsichtbare Mauer, so dass ich eher eine Augenzeugin der Außenwelt wurde, anstatt dass ich wirklich beim Geschehen dabei war. Das fand ich etwas schade, denn dadurch lässt man die Geschichte selbst nicht allzu nah an einen heran und das Mitfühlen mit Charakteren und das Mitfiebern die Handlung betreffend wird problematisch. Was mir trotzdem gut gefallen hat, war die Balance, die die Autorin zwischen Handlungen der Personen und ihrer jeweiligen Gefühlswelt schafft. Auch wenn die Handlungsebene doch ein wenig mehr im Vordergrund steht, hatte man einen guten Einblick in die Innensicht der Charaktere, so dass sie nicht nur auf ihre Handlungen und ihr Verhalten reduziert werden. Teilweise waren mir die Kapitel leider ein wenig zu lang. Viele konnte ich nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern musste einige Pausen machen. Trotzdem hat man gut zurück in die Geschichte gefunden, wenn man doch mitten im Kapitel eine Auszeit einlegen musste.

Sich in die Charaktere einzufühlen fiel mir ganz besonders schwer, besonders bei Tella. Obwohl man sie von allen am besten kennenlernt, herrscht, wie zuvor schon bereits erwähnt, eine gewisse Distanz zum Leser, so dass man sich nicht wirklich in sie einfühlen kann. Besonders am Anfang mochte ich Tella auch überhaupt nicht. Sie wirkte auf mich wie eine Oberzicke und war mir viel zu tussig gestaltet, was sich besonders in ihren Aussagen widerspiegelte. Erst gegen Mitte des Buches hatte ich mich einigermaßen an sie gewöhnt, aber eine wirkliche Sympathie empfinde ich trotzdem nicht wirklich für sie. Insgesamt sind alle Charaktere recht tief gestaltet, vor allem da sie eine eigene Hintergrundgeschichte haben und diese nach und nach im Verlauf des Buches aufgedeckt werden. Trotzdem gibt es kaum Interaktion zwischen ihnen und Tella, so dass auch die Nebenpersonen sehr flach und unausgereift auf mich wirkten und man nicht richtig mit ihnen mitfühlen konnte. Auch die Liebesgeschichte, die etwa ab der Mitte des Buches angeschnitten wird, wirkte auf mich sehr gestellt und kam für mich vollkommen aus dem Nichts. Hier hätte die Autorin etwas mehr Entwicklungsspielraum freihalten sollen, denn besonders wenn man sich die Beziehung zwischen den beiden Personen ansieht, gerade wenn man sich die anfänglichen Begegnungen noch einmal genauer vor Augen führt, merkt man, dass alles viel zu abrupt und schnell geht und nicht wirklich zu der Geschichte passt. Das war auf jeden Fall sehr schade. Da die Reihe eh auf 2 Bände ausgelegt ist, hätte ich mir gewünscht, dass hier dieser Erzählstrang ein wenig langsamer aufgegriffen und verstärkt dann im Folgeband weitergesponnen wird.

Auch der Handlungsverlauf konnte mich bisher nicht wirklich überzeugen. Es gab viele Längen innerhalb der Geschichte, die sich teilweise zu einer richtigen Quälerei auswuchsen. Zwischenzeitlich habe ich nicht mehr als eine oder zwei Seiten gelesen, da mich die Geschichte einfach nicht fesseln konnte. Vielleicht lag dies auch an der großen Ähnlichkeit zu den Ideen zu Die Tribute von Panem und Die Auserwählten. Ständig hatte ich das Gefühl, dass hier Ideen aus den beiden Reihen komplett übernommen worden waren, da die Autorin nicht wirklich etwas Neues eingebaut hatte. Einzig und allein die Geschichte mit den Pandoras war das einzig neue Element, das im gesamten Handlungsverlauf auftrat, was allerdings auch hier wieder große Ähnlichkeiten zu Digimon aufwies. Wenn die Geschichte allerdings einmal Fahrt aufgenommen hatte, konnte sie den Leser dennoch gut fesseln, so dass man das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Besonders die vielen unerwarteten Wendungen überraschten den Leser oft und ließen ihn noch ein wenig mehr über die Charaktere nachdenken. Leider tritt die Hintergrundgeschichte des Brimstone Bleeds selbst ein wenig zu sehr in den Hintergrund. Dies wird nur kurz nebenbei abgehandelt, gliederte sich meines Empfindens nach allerdings nicht sonderlich gut in den Roman ein. Das war sehr schade, denn so erfährt der Leser nicht wirklich Näheres über den Sinn dieser Veranstaltung, beziehungsweise, warum sie überhaupt existiert.

Das Ende wartet mit einem Cliff-Hanger auf, so dass man als Leser unbedingt weiterlesen möchte, wie es in den nächsten beiden Etappen weitergeht. Es fügt sich recht gut in die Geschichte ein und macht Lust auf mehr. Auch die Leseprobe zum zweiten Band konnte mich doch sehr fesseln. Ich bin gespannt, wie es dann in Salz und Stein weitergeht. 

Fazit:
Ein doch recht flacher Auftakt dieser zweiteiligen Reihe, der viel mehr Potential gehabt hätte, wenn er mehr neue Ideen eingebaut hätte und allgemein die Charaktere wesentlich besser ausgearbeitet worden wären. So erinnert mich Feuer und Flut doch viel zu sehr an Die Tribute von Panem und Die Auserwählten und bringt, abgesehen von den Pandoras, keine neuen Elemente ein. Durch die kaum vorhandene Interaktion zwischen Tella und ihren Konkurrenten, erscheinen alle anderen Charaktere doch sehr flach, da sie nicht viel zu sagen haben, auch wenn ihre Hintergrundgeschichte selbst sehr interessant ist. Tella selbst fand ich am Anfang des Buches unglaublich ätzend, weil sie so tussig wirkte. Dies änderte sich zwar im Verlauf des Romans ein wenig, aber wirklich sympathisch ist sie mir immer noch nicht. Auch Informationen zu der Entstehung des Rennens sind kaum vorhanden und werden nur kurz im letzten Drittel des Buches abgehandelt, was ich sehr schade fand, denn dadurch wirkt auch die Idee dahinter flach und unwichtig. Allein das Ende fand ich doch sehr spannend gehalten. Der Cliff-Hanger macht Lust auf mehr und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Für Feuer und Flut vergebe ich 3 von 5 Sterne, weil es mich einfach in zu vielen Punkten nicht überzeugen konnte, jedoch auch seine guten Seiten aufweist.

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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 25.05.2015
Aktuelle Ausgabe : 25.05.2015
Verlag : cbt
ISBN: 9783570162934
Fester Einband 400 Seiten
Sprache: Deutsch

Samstag, 21. Januar 2017

Rezension zu "Die sieben Schwestern" von Lucinda Riley

Mittelmäßiger Reihenauftakt mit lehrreichem historischen Hintergrund

 

Zum Inhalt:
Die sieben Schwestern ist der 1. Band der gleichnamigen Reihe. Maia d'Aplièse ist die älteste von 6 Töchtern, die ihr Vater aus allen Teilen der Welt adoptiert hat. Als einzige ist sie auf dem Anwesen ihres Vaters geblieben während ihre Schwestern in alle Ecken der Erde verstreut worden sind. Gerade, als Maia einige Tage in Lndon verbringt, verstirbt jedoch ihr geliebter Vater. Ihre komplette Welt bricht zusammen, denn ohne Pa Salt wird das Anwesen "Atlantis" nie wieder dasselbe sein. Als sich die Schwestern beim Notar einfinden, werden ihnen Briefe überrreicht - Briefe, die ihr Vater jeder von ihnen kurz vor seinem Tod gewidmet hat. Sie enthalten Hinweise auf ihren eigentlichen Geburtsort. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Floriano begibt sich Maia auf die Suche nach ihrer Vergangenheit - und taucht ein ins Brasilien der 1920er Jahre, das stark von Aufbruchsstimmung geprägt ist...

Meine Meinung:
Da ich lange keine Familienromane mit Geheimnissen gelesen habe, dachte ich mir, dass es mal wieder an der Zeit ist, das zu tun. In der Bibliothek sprang mir daher dieses Buch von Lucinda Riley ins Auge und so lieh ich es mir kurzerhand aus, weil ich noch nie einen solchen Roman gelesen habe, der besonders Brasilien in den Vordergrund rückt.

Die Sprache, die die Autorin verwendet, fand ich nicht in irgendeiner Art und Weise besonders. Sie legt extremen Wert auf die Handlungen der Charaktere, anstatt noch etwas näher ihr Gefühlsleben zu beleuchten. Somit wird klar, dass gravierend der Verlauf der Handlung im Vordergrund des Buches steht, was ich allerdings nicht ganz so tragisch finde. Leider gibt es jedoch zwischenzeitlich solch verschachtelte Sätze, dass man diese mehrmals lesen muss, um wirklich zu verstehen, was hier gemeint ist. Ich weiß leider nicht, ob dies der deutschen Übersetzung geschuldet ist, aber es war dann zwischenzeitlich ein wenig anstrengend, den Erzählungen zu folgen, wenn in einem Satz viel zu viele Informationen enthalten waren. Das Buch selbst ist in zwei Erzählstränge unterteilt; im Gegenwartsstrang wird aus Maias Sicht erzählt während der Vergangenheitsstrang Izabellas Geschichte, Maias Urgroßmutter, darlegt. Bei den Kapiteln, in denen es vornehmlich um Maia geht, wird aus der Ich-Perspektive berichtet, während Izabellas Erzählstrang durch einen personalen Erzähler ausgedrückt wird. Obwohl ich normalerweise ein großer Freund der Ich-Perspektive bin, hat mir bei diesem Buch eher der personale Erzählstil bei Izabella zugesagt. Irgendwie kam ich Maia, trotz der Tatsache, dass man in sie hineinschlüpft, nicht wirklich nah, sondern wurde immer auf Distanz gehalten. So fiel es mir auch schwer, mich mit ihr auseinanderzusetzen, geschweige denn mich wirklich in sie hineinzudenken. Dies hat mir bei der Erzählperspektive von Izabella um einiges besser gefallen, so dass ich mich ihr hinterher näher fühlte als Maia. Das die Autorin noch einmal zwischen den Erzählperspektiven hin- und herwechselt, hat mir auch gut gefallen. Es bietet ein wenig Abwechslung und trennt Maia und Izabella als Charaktere voneinander. Leider hätte ich mir gewünscht, dass die Sprache in Izabellas Erzählstrang noch ein wenig mehr an die Zeit angepasst ist. Einen wirklichen Unterschied zu der Erzählweise der Gegenwartskapitel habe ich da leider nicht feststellen können. Das fand ich ein wenig schade. Was mir zudem noch aufgefallen ist, ist, dass einige Kapitel äußerst lang sind, sie also nicht unbedingt in einem Rutsch machbar für alle Leser erscheinen. Trotzdem sind einige Lesepausen möglich, da immer wieder Zeitsprünge in die Kapitel eingebaut werden, an denen man kurz Halt machen kann.

Wie ich vorhin schon erwähnt habe, hatte ich einige Probleme mich in Maia hineinzudenken, denn trotz Ich-Perspektive gab es so etwas wie eine unsichtbare Wand die zwischen mir und der Protagonistin stand. Ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren, weshalb der Gegenwartsstrang für mich definitiv mehr Schwächen aufweist als Izabellas Geschichte. Während des Handlungsverlaufs hatte ich das Gefühl, dass Maia selbst nur als Medium zur Vermittlung von Izabellas Biografie dient. Im Gegenwartsstrang gab es nämlich keine großartigen Nebencharaktere, die wichtig werden und Maia selbst blieb für mich nur eine Person auf dem Papier, allerdings kein Charakter, den ich mir ins wirkliche Leben hätte denken können. Dadurch wurde die Geschichte für mich recht unspannend. Izabellas Erzählung erschien mir allerdings weitaus interessanter, besonders, was die Charaktere betrifft. Es gibt viel mehr Charaktere, sowohl Protagonisten als auch Nebenpersonen, und um Längen mehr Interaktion mit ihnen. Einerseits wurden die Charaktere somit viel Tiefer, weil es eben mehr Handlungsspielraum gab. Andererseits wurde das Geschehen in diesem Handlungsstrang viel eher am Leben gehalten als es im Gegenwartsteil des Buches der Fall war. Somit hat es mir mehr Spaß gemacht, Izabellas Geschichte fortzusetzen als die von Maia.

Auch der Handlungsverlauf hat mir im Vergangenheitsteil des Romans um Längen besser gefallen als der im Gegenwartsteil. Letzterer galt eher als Rahmen für die Geschichte im Allgemeinen, war jedoch nicht unbedingt zwingend notwendig für mich. Dadurch, dass es im Gegenwartsteil im Vergleich sehr wenig Interaktion gab, kamen mir viele von Maias Entscheidungen und Handlungen, sowie das Geschehen an sich selbst sehr übereilt vor, was für mich nicht zu der Geschichte gepasst hat. Insgesamt war die Geschichte um Maia sehr langwierig und konnte mich nicht wirklich fesseln. Durch diese Passagen des Romans musste ich mich wirklich durchquälen, während Izabellas Geschichte mir viel interessanter erschien. Diese ist durch den historischen Hintergrund - den Entwurf der Christo-Statue als Rahmenhandlung - unglaublich tiefgehend und interessant, besonders, da sich an der wahren Begebenheit orientiert wurde. Das hat mir sehr gut gefallen und bringt dem Leser zudem geschichtliches Wissen näher, das er nicht in der Schule erwerben kann. Durch die jeweiligen Cliff-Hanger beim Erzählstrangwechsel möchte man unbedingt weiterlesen, besonders was Izabellas Geschichte angeht. Die Hoffnung darauf, ihre Biografie weiterzuverfolgen, ließ mich die Langwierigkeiten des Gegenwartsstranges ertragen.

Das Ende rundet zwar den Vergangenheitsstrang recht gut ab, besonders, da einiges davon noch in der Gegenwartshandlung geklärt wird. Mit dem Ende von Maias Geschichte bin ich allerdings nicht ganz so zufrieden. Irgendwie er schien mir alles so abgehackt und abrupt, so dass es nicht wirklich gut in den restlichen Teil des Romans eingbunden ist. Stattdessen gibt die Autorin in den letzten zwei Kapiteln schon einen Ausblick auf die nächste Schwester, deren Vergangenheit beleuchtet wird. Das hätte ich mir persönlich ein wenig anders gewünscht. Stattdessen hätte man Maias Geschichte ein wenig mehr abrunden können, weil hier nun nicht wirklich Informationen über Ally präsentiert werden, die nicht auch am Anfang des 2. Teils hätten stehen können. Auch, dass viele Dinge trotzdem noch ungeklärt blieben, hat mich ein wenig gestört. Dabei geht es vornehmlich um einige Angelegenheiten Pa Salt und Maia betreffend, die ich hier aber aufgrund von Spoilern nicht weiter ausführen möchte. Da im nächsten Band Ally die Rolle der Protagonistin übernehmen wird, denke ich nicht, dass es dahingehend eine Aufklärung geben wird. Schade.
 
Fazit:
Für mich ein recht mittelmäßiger Auftakt dieser Familienserie. Der historische Hintergrund ist unglaublich interessant, ebenso wie die Geschehnisse um Izabella, doch der Gegenwartsstrang war mir leider ein wenig zu lasch. Man kann sich weder in Maia, noch in irgendeine ihrer Handlungen hineinversetzen, da sie praktisch nur als Medium dazu dient, Izabellas Geschichte zu erzählen. Diese ist um einiges tiefer, mit interessanten Charakteren und Cliff-Hangern, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Auch der Rahmen, den die Autorin mit dem Bau der Christo-Staute setzt, hat mir sehr gut gefallen und bringt dem Leser auch historisches Hintergrundwissen näher. Auch hier hat mir das Ende des Vergangenheitsstrangs gut gefallen, während der Gegenwartsstrang mit einigem Holpern schließlich zum Stillstand kam. Wirklich gepasst hat das Ende hier nicht. Das fand ich etwas schade. Ich hoffe, dass der nächste Band Die Sturmschwester mit einer etwas interessanteren Geschichte und tiefergehenden Charakteren in der Gegenwartshandlung aufwarten kann. Für Die sieben Schwestern vergebe ich 3 Sterne.

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Allgemeine Infos zum Buch
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.03.2015
Aktuelle Ausgabe : 19.09.2016
Verlag : Goldmann
ISBN: 9783442479719
Flexibler Einband 550 Seiten
Sprache: Deutsch